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Wenn Warten Freude macht – Vom Zauber der Adventskalender

26.11.2025

Die Ausstellung führt durch mehr als ein Jahrhundert Adventsfreude. Sie beginnt bei Gerhard Lang, dem Erfinder des ersten gedruckten Adventskalenders, und zeigt, wie sich dieses kleine Ritual im Laufe der Zeit zu einem Spiegel der Gesellschaft entwickelt hat.

Von den glitzernden, verspielten Welten der 20er und 30er Jahre über Nachkriegs-Pragmatismus bis zu modernen Varianten mit Schokolade, Spielzeug oder digitalen Überraschungen – das Repertoire ist so vielfältig wie die Wünsche der Menschen selbst.

Doch Advent bedeutete schon immer mehr als Türchen öffnen. Die geheimnisvollen Raunächte – die Zeit zwischen den Jahren – wurden früher als Schwelle zu einer anderen, besonderen Welt verstanden. Man erzählte sich, dass in diesen Nächten die Grenzen zwischen Alltag und Wunder dünner seien. Bräuche, Orakel, Schutzrituale und Geschichten gehörten fest dazu. In der Ausstellung lassen sie erahnen, weshalb diese Nächte bis heute eine besondere Faszination ausüben.

Auch die Winterfreuden der Vorweihnachtszeit fehlen nicht: die erste Schlittenfahrt, der würzige Duft frisch gebackener Plätzchen, das gedämpfte Licht in der Stube. Viele dieser Momente spiegeln sich in den ausgestellten Objekten wider – und manchmal sogar in Erzählungen darüber, wie man glaubte, einen kurzen Blick auf das Christkind zu erhaschen.

Ein besonderes Herzstück der Ausstellung bildet der große interaktive Adventskalender an der Wand. Hinter seinen digitalen Türchen verstecken sich historische Aufnahmen aus dem Museum und Hörstücke, die erzählen, wie früher die Vorweihnachtszeit erlebt wurde. Gleichzeitig lädt er Besucher dazu ein, selbst Teil dieser Sammlung zu werden: Wer mag, kann persönliche Grüße, Erinnerungen oder kleine Geschichten einsprechen und hinterlassen. So wächst der Kalender Tag für Tag weiter – und verbindet Vergangenheit, Gegenwart und die Magie des Wartens

Die Sonderausstellung ist vom Ersten Advent bis zum 6. Januar 2026 zu den üblichen Öffnungszeiten des Heimatmuseums zu sehen: Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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