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Willkommen in Houilles

Houilles ist malerisch im Tal der Seine, etwa zehn km nordwestlich von Paris, gelegen und gehört damit zur Region Île de France bzw. dem Département Yveline. Bis heute hat sich Houilles seinen Charme und seine ländliche Ruhe bewahrt, obschon es sich gleichzeitig zu einem bevorzugten Wohnort im Einzugsbereich von Paris entwickelt hat. 

Zahlreiche kleine Geschäfte prägen das Zentrum der Stadt. Die Gewerbetreibenden sind in der „Association des commerçants et artisans de Houilles“ zusammengeschlossen, die mehr als zweihundert Mitglieder zählt. Dieser Verein veranstaltet unter anderem die bekannte Braderie. Bemerkenswert ist auch der Wochenmarkt von Houilles, der zu den wichtigsten Märkten der Region Île de France zählt und auf eine lange Tradition zurückblickt. 

Tradition haben mittlerweile auch das Europa-Konzert, das jedes Jahr entweder in Houilles oder in Friedrichsdorf stattfindet, oder der jährliche Schüleraustausch im Sommer zwischen den beiden Städten. Beide Projekte stehen für eine gelebte Partnerschaft und sollen vor allem junge Menschen für die Idee eines vereinten Europas begeistern.

Friedrichsdorf ist bereits seit 1973 mit Houilles verschwistert.

Vom Dorf zur Stadt

Houilles wird erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Es war ursprünglich ein Bauerndorf, das den Herren von Vaignon gehörte. Der Name leitet sich vom mittelalterlichen OVILES oder OVILIA für Schafe bzw. Schafzucht ab und geht auf die Zeit zurück, als hier riesige Schafherden gehalten wurden. Doch verweisen Spuren aus Merowingischer Zeit (5. und 6. Jahrhundert) auf eine viel frühere Besiedlung. Im 16. Jahrhundert war der Ort von Mauern umgeben und vier Stadttore sicherten die Zugänge. Textquellen aus dem 17. Jahrhundert erwähnen die „plaine de Ouille(s)“. Das Terrain diente zu dieser Zeit nicht nur der königlichen Jagd, sondern auch als Weidefläche für Schafe. Im Jahr 1728 zählte das Dorf nur 346 Seelen, nicht viel mehr als zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Die Einwohner lebten im Rhythmus der Jahreszeiten und der Ernte sowie der Weinlese. 

Die heutige Stadt entwickelte sich mit dem Bau der Eisenbahn im Jahr 1841, die Paris mit Rouen verband. Anfänglich missfiel den bäuerlichen „ovillois“ diese Entwicklung, befürchteten sie doch den Verlust ihrer Äcker und Weinberge und die Überfremdung durch den Zuzug von Eisenbahnmitarbeitern. Andererseits ließ die Eisenbahn Houilles nah an Paris rücken und gab vielen Einwohnern die Möglichkeit, Arbeit in Paris zu finden. Der steile Bevölkerungsanstieg seit den 1850er Jahren stellte neue Anforderungen an die Gemeinde. Im Jahr 1869 erhielten die Straßen Gasbeleuchtung, in den 1870er Jahren folgte die Verlegung von Wasser- und Gasleitungen und 1886 wurde der Ort an die Kanalisation angeschlossen. Ab 1870 gründeten sich die ersten Vereine, die noch heute ein wichtiger Faktor des sozialen Lebens sind. In der Zeit von 1900 bis 1950 entstanden zahlreiche neue Wohnhäuser und bildeten den Grundstein des zunehmenden städtischen Charakters. Dabei stand vor allem der Bau von Einfamilienhäusern im Vordergrund. 

Ende der 1960er Jahre sollte ein Großprojekt in Houilles realisiert werden, das Wohnraum für bis zu 50.000 Einwohner vorsah. Nur einige Gebäude wurden tatsächlich von diesem Plan umgesetzt: Pharaon, Genêts, Hildebrandt und Michelet. Seit dieser Zeit ist die Einwohnerzahl kaum noch gestiegen und liegt heute bei rund 32.000 Bewohnern. Rund um den Place Michelet erstreckt sich der im Jahr 1974 neu gestaltete Innenstadtbereich. Die Altstadt um die Rue Gabriel Péri und die Rue de l’Eglise steht unter Denkmalschutz und wird durch private Initiativen erhalten und gepflegt.

Ein bedeutender Bürger der Stadt war der Politiker und Journalist Victor Schœlcher, Philanthrop und Kämpfer für die Menschenrechte. Während einer Geschäftsreise nach Kuba, Mexiko und die amerikanischen Südstaaten lernte er die damals dort noch herrschende Sklaverei kennen. Nach seiner Rückkehr nach Paris verkaufte er die elterliche Fabrik und setzte sich 1848 öffentlich für die Abschaffung der Sklaverei ein. Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Houilles, wo er 1893 starb. Seine letzte Ruhestätte fand er im Panthéon in Paris.

Hier geht es zur Website von Houilles: www.ville-houilles.fr