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Das Stadtarchiv

Im Stadtarchiv werden alle Aktenbestände der Stadtteile Friedrichsdorf, Burgholzhausen, Seulberg und Köppern ab etwa 1550 archiviert. 

Außerdem bewahrt es Fotos und Karten auf. 

Eine Präsenzbibliothek steht allen Bürgern und Bürgerinnen zur Verfügung.

Besonderheiten:
 
  • Dokumente zu Philipp Reis und Erfindung des Telefons
  • Hugenottenakten

 

 

Anschrift:
Haingasse 28, 61381 Friedrichsdorf - Stadtteil Burgholzhausen

 

Postanschrift:
Hugenottenstraße 55, 61381 Friedrichsdorf

 

Öffnungszeiten: nach Vereinbarung

Eintritt: frei

Führungen: nach Vereinbarung

 

 

Das Gedächtnis der Stadtverwaltung

Datenspeicher zur Geschichte und Gegenwart der Stadt und ihrer vier Stadtteile

Das Stadtarchiv verwahrt nicht nur die Gemeindearchive der vier Stadtteile, sondern betreibt zudem eine aktive Dokumentation zur Geschichte unserer Stadt.

Es übernimmt die Unterlagen aus den städtischen Ämtern und Einrichtungen, die von dauerhaftem historischen und rechtlichen Wert sind. Dazu zählen auch Bilder, Karten, Pläne, Karteien oder elektronische Daten. Diese Unterlagen werden gesichtet, erschlossen und für die Benutzung zugänglich gemacht.

Das Stadtarchiv

  • sammelt historische Bilder aus Privatbesitz, wovon die meisten mit großer Sicherheit in den nächsten Jahren verloren gehen würden. Dadurch wäre das optische Gedächtnis nicht mehr rekonstruierbar.
  • führt Interviews mit Zeitzeugen. Tatsächlich liegen viele Informationen nicht schriftlich, sondern nur im Gedächtnis der Menschen vor. Durch Interviews wird dieses Wissen festgehalten.

dokumentiert Veränderungen im Ortsbild, z. B. Häuser vor dem Abbruch.

Das Archiv ist kein Selbstzweck, vielmehr steht es jedem Bürger und jeder Bürgerin für wissenschaftliche, heimatkundliche oder persönliche Forschung zur Verfügung. Unsere Mitarbeitenden beraten Sie gern und fachkundig. Zudem  stehen einschlägige Findmittel sowie die Archivbibliothek für Auskünfte zur Verfügung. Weitere Findmittel sind das digitale Fotoarchiv und die Zeitungsauswertung der lokalen Presse. Bitte melden Sie sich vor Ihrem Besuch telefonisch an .

Beispiele der Archivbenutzung

  • Hausgeschichte
    Da der Bau nach genehmigten Bauplänen erst ab etwa Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts üblich war, lässt sich für Häuser vor dieser Zeit das Baujahr nur schwer über Archivalien ermitteln. Andere Datierungsmöglichkeiten bieten etwa dendrochronologische Untersuchungen. Die Besitzgeschichte lässt sich anhand eines Katasters bis in die Zeit um 1824 für Friedrichsdorf zurückverfolgen. In einigen Fällen sind auch Hinweise zur Baugeschichte erhalten. Als wichtige Quelle erweisen sich oft Fotos sowie Postkarten.

    Derzeit erarbeitet der „Arbeitskreis Friedrichsdorfer Geschichte“ eine Dokumentation der Häuser in der Hugenottenstraße.

  • Vereinsgeschichte
    Das Archiv konnte bereits vielen Vereinen bei ihren Jubiläen weiterhelfen.
    Sporadisch finden sich Informationen in den Sachakten, vereinzelt in den Gemeindeprotokollen. Möglicherweise entdecken Sie aber auch noch Bilder im Fotoarchiv.

  • Ahnenforschung
    Für Ihre Ahnenforschung erweisen sich vor allem Kirchenbücher als profunde Quelle. Diese befinden sich aber nicht im Besitz des Stadtarchivs, sondern allenfalls die sorgfältige Abschrift von Gottlieb See in seinen sogenannten Familienbüchern.
    Für einige hugenottische Familien liegen indes spezielle Familienakten vor, die Ihnen einen raschen Überblick erlauben.

Die Mitarbeitenden des Stadtarchivs führen selbst vielfältige Recherchen durch bzw. fördern und unterstützen Forschungen, die hauptsächlich auf der Grundlage der Bestände des Stadtarchivs geschehen.

Die Ergebnisse dieser Forschungen werden größtenteils in den „Friedrichsdorfer Schriften" Materialien zu Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Friedrichsdorf“, zuvor Suleburc Chronik, veröffentlicht (Friedrichsdorfer Schriften, Materialien zu Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Friedrichsdorf. Hrsg. im Auftrag des Magistrats der Stadt Friedrichsdorf Dr. Erika Dittrich. Bde. 1-10.).

Das Stadtarchiv Friedrichsdorf umfasst in erster Linie die Gemeindearchive der vier ehemals selbstständigen Stadtteile Burgholzhausen, Friedrichsdorf, Köppern und Seulberg.

Der größte Teil des Schriftguts stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wobei die längste Urkunde 120 Zentimeter misst. Es handelt sich um eine im Turmknauf der Evangelischen Kirche Friedrichsdorfs gefundene Chronik der Stadt – eng in französischer Sprache beschrieben. So sind auch die meisten Schriftstücke Friedrichsdorfs bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein ausschließlich in Französisch abgefasst, wobei sich mit dem sogenannten Friedrichsdorfer Französisch eine sprachliche Sonderform entwickelt hatte.

Das Archivgut erfährt ständig Zuwachs durch Ablieferungen aus den Ämtern der Stadtverwaltung Friedrichsdorf. Zusätzlich baut das Stadtarchiv umfangreiche archivische Sammlungen auf, die laufend ergänzt werden.

Eine weitere Gruppe sind nicht-städtische Archivalien, wie z. B. private Nachlässe.

Das Stadtarchiv umfasst derzeit 1.500 laufende Meter Akten. Nach einer ersten Gliederung nach Stadtteilen ist das Schriftgut nach Sachgruppen abgelegt. Häufig benutzt werden die sogenannten „Hugenottenakten“ mit zahlreichen Eheverträgen und Testamenten – eine profunde Quelle für die Sozialgeschichte –, wobei Genealogen gerade die Familienakten gerne heranziehen. Eine weitere Sondersammlung beschäftigt sich mit Philipp Reis und dem Telefon. Zudem gibt es einen Bestand von rund 500 Karten. Unter diesen ragt besonders die Flurkarte der Seulberg-Erlenbacher Mark heraus, eine der frühesten Darstellungen Friedrichsdorfs.

Mehr als 3.000 Fotos und 4.000 Dias werden in einem eigenen Schrank verwahrt. Die historischen Fotos aus Seulberg befinden sich im Heimatmuseum Seulberg. Insgesamt sind bereits 2.000 Fotos digitalisiert und in einer Datenbank erschlossen. Im reichen Fotobestand von Friedrichsdorf sind auch Fotos aus der Frühzeit, sogenannte Daguerreotypien, aber auch solche, die mittels lichtempfindlicher Silbersalze festgehalten wurden, wie etwa das von Philipp Reis mit seinen Schülern. Doch leider schwärzt eine fortschreitende Oxydation diese frühen Bildwerke. Um diese empfindlichen Bilder besser zu schützen und dennoch eine Nutzung des Motivs zu ermöglichen, wurden in einem mehrjährigen Projekt gerade diese historischen Aufnahmen fachgerecht gescannt, aufbereitet und auf DVDs gespeichert. Zudem erschließt eine Datenbank den Bildbestand, dessen Verschlagwortung eine Suche vereinfacht.

Die bereits ab den 1930er Jahren gedrehten Filme gewähren Einblicke in die Fabrikationen von Hut oder Zwieback, bilden also gerade für die Wirtschaftsgeschichte eine bedeutende Quelle. Andere zeigen das rege Vereinsleben und die obligatorischen Festumzüge anlässlich von Jubiläen.

Rege von der Verwaltung genutzt wird das Zeitungsarchiv, weniger die Ausgaben von Taunusbote oder Taunusanzeiger als vielmehr das aktuelle Pressearchiv, worin Zeitungsausschnitte nach Schlagworten sortiert abgelegt sind.

Das Archivgut gliedert sich in folgende Bestände: 

  • Schriftgut der Gesamtstadt Friedrichsdorf und der einst selbstständigen Gemeinden Seulberg, Burgholzhausen, Dillingen, Friedrichsdorf und Köppern
  • Hugenottenakten: Nachlässe der französischstämmigen Friedrichsdorfer
  • Pressearchiv / -Ausschnittdienst
  • Historische Bibeln und reformierte Erbauungsliteratur (17. und 18. Jahrhundert)
  • Sondersammlung Philipp Reis und die Geschichte des Telefons
  • Archivbibliothek mit lokalhistorischem Schwerpunkt
  • Land- und Ortskarten, Plakate, Fotos, Ansichtskarten

Stadtgeschichte aktiv kennenlernen

Das Stadtarchiv und die Museen der Stadt Friedrichsdorf bieten Ihnen vielfältige Möglichkeiten, die Geschichte der Stadt Friedrichsdorf kennenzulernen:

  • Vorträge, Lesungen, Führungen und Stadtspaziergänge
  • Besichtigung des Jüdischen Friedhofs in Seulberg
  • Sonderausstellungen
  • Filmabende
  • Oral-History-Projekt
  • Betreuung einiger Arbeitskreise (z. B. Projekt „"Hugenottenstraße“ und Seulberger Schwätzkreis (derzeit Seulberger Dialekt), Seminar Biografisches Schreiben)
  • alle zwei Jahre „Tag des Telefons“